
Ratgeber Neurodermitis
Informationen für Betroffene und Angehörige
Da Neurodermitis bisher nicht heilbar ist, hat die Therapie von Neurodermitis das Ziel, für einer Linderung der Symptome zu sorgen. Zur Basistherapie gehört die Pflege der Haut mit verschiedenen Cremes und Salben. Ist die Haut stark entzündet, können auch Produkte mit Kortison zum Einsatz kommen. Gegen den Juckreiz können feuchte Umschläge mit Gerbstoffen helfen. Da Neurodermitis häufig von äußeren Einflüssen mitbestimmt wird, kann es hilfreich sein, diese Stoffe zu meiden. Dazu gehören unter anderen bestimmte Wasch- und Reinigungsmittel oder Kleidungsstücke aus Schurwolle. In einem fortgeschrittenem Stadium können auch Medikamente zum Einsatz kommen.

Therapie von Neurodermitis
Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung, deren Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind. Aus diesem Grund kann Neurodermitis nicht ursächlich therapiert und bis heute nicht geheilt werden. Mit den gegenwärtig für die Therapie zur Verfügung stehenden Medikamenten und Pflegeprodukten ist es jedoch in der Regel möglich, die Neurodermitis gut in den Griff zu bekommen.
Hautpflege bei der Therapie von Neurodermitis
Bei Neurodermitis ist die Haut pflegebedürftig und sensibel. Aus diesem Grund ist eine auf ihre besonderen Ansprüche abgestimmte Basispflege bei Neurodermitis notwendig. Bei der Auswahl der Pflegeprodukte ist darauf zu achten, dass keine Inhaltsstoffe enthalten sind, die einen Krankheitsschub auslösen könnten. Empfehlenswert bei Neurodermitis sind hypoallergene Salben und Cremes, die den Säureschutzmantel der Haut möglichst wenig angreifen und so die natürlichen Hautfunktionen unterstützen.
Ist es zu einem akuten Krankheitsschub gekommen, müssen die Ausschläge gezielt behandelt werden. Die Pflege bei trockenen Ekzeme kann z. B. mit rückfettenden Cremes oder ölhaltigen Bädern erfolgen. Bei nässenden Ausschlägen hingegen sollten feuchte Umschläge (z. B. mit schwarzem Tee oder Kamille) gemacht werden.
Außerdem können Ekzeme auch mit wirkstoffhaltigen Cremes oder Lotionen behandelt werden. Bei stark entzündlichen Ausschlägen können z. B. Hautpflegeprodukte, die Kortison enthalten, Linderung verschaffen. Kortison wirkt entzündungshemmend und immunsuppressiv, d. h., die überschießende Immunreaktion wird gehemmt.
Systemische Therapie von Neurodermitis
Bei schweren Verläufen von Neurodermitis kann auch eine systemische Behandlung notwendig werden. Dabei werden die Wirkstoffe nicht lokal auf die Haut aufgetragen, sondern oral eingenommen. So können sie ihre Wirkung im gesamten Körper entfalten.
In der Therapie von Neurodermitis werden neben Kortison u. a. Antihistaminika, Antibiotika und topische Immunmodulatoren (z. B. Tacrolimus, Pimecrolimus) eingesetzt.
Weitere Möglichkeiten bei der Therapie von Neurodermitis
Auch eine Vermeidung der allergieauslösenden Stoffe kann hilfreich bei der Therapie von Neurodermitis sein. Je nachdem, worauf der Betroffene reagiert, sollte auf bestimmte Nahrungsmittel, Wasch- und Reinigungsmittel sowie auf das Tragen von Kleidung aus Schurwolle verzichtet werden.
Bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben sollte darauf geachtet werden, dass die Wohnung möglichst frei von Staub sowie staubanhaftenden Gegenständen wie z. B. Vorhängen ist. Für Matratzen, Decken und Kissen gibt es sog. Encasings. Dabei handelt es sich um milbenundurchlässige Schutzbezüge.
Therapie des Juckreizes
Da Neurodermitis bisher nicht heilbar ist, kommt der Therapie des Juckreizes eine große Rolle zu. Helfen können z. B. feuchte Umschläge mit bestimmten Gerbstoffen, wie sie unter anderem in schwarzem Tee enthalten sind. Auch bestimmte Badezusätze mit einer juckreizmindernden Wirkung können den Betroffenen Linderung verschaffen. Früher kamen auch teerhaltige Substanzen zum Einsatz.
Antje Habekuß





Im Glossar werden die wichtigsten Begriffe zum Thema Neurodermitis aufgelistet und verständlich erklärt. Bei der Diagnose von Neurodermitis können Allergietests wie Prick-, Epikutan- und Intrakutantest zum Einsatz kommen. Im Zusammenhang mit der Therapie von Neurodermitis spielen Begriffe wie Kortison, Antibiotika, Antihistaminika und topische Immunmodulatoren eine Rolle. Zum besseren Verständnis der Erkrankung wird auch auf Ausdrücke wie Histamin, Lichenifikation und Säureschutzmantel eingegangen.
Bei der Diagnose von Neurodermitis spielt das Arzt-Patienten-Gespräch sowie die körperliche Untersuchung eine wichtige Rolle. Im Gespräch wird der Arzt zunächst erfragen, ob in der Familie bereits Fälle von Neurodermitis bekannt sind. Auch die Schilderung eines schubhaftens Verlaufs kann dem Arzt Aufschluss über eine mögliche Erkrankung an Neurodermitis geben. Bei der körperlichen Begutachtung untersucht der Arzt die Haut des Patienten auf mögliche Ekzeme oder trockene und schuppige Hautstellen. Wird eine allergische Ursache als Auslöser vermutet, können verschiedene Allergietests, wie der Prick-, der Epikutan- und der Intrakutantest angewandt werden. Bei der Diagnose von Neurodermitis wird meist der Epikutantest durchgeführt.
Bei Neurodermitis handelt es sich um eine atopische Erkrankung, d. h., sie geht mit einer Überempfindlichkeit des Immunsystems auf bestimmte Stoffe einher. Die genauen Gründe für die Entstehung von Neurodermitis sind bisher nicht geklärt. Man geht aber davon aus, das eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen kann. Das Risiko an Neurodermitis zu erkranken ist somit erhöht, wenn die Erkrankung bereits in der Familie vorkommt. Auch äußere Faktoren wie die Wahl der Kleidung und Kosmetika sowie bestimmte klimatische Bedingungen können Einfluss auf die Entstehung von Neurodermitis haben. Darüber hinaus kann psychischer Stress zu einer Erkrankung an Neurodermitis beitragen.